Der Grundstein der Kampfkünste wurde von einem indischen Mönch namens Bodhidharma ca. 500 n. Chr. in Nordchina in der Provinz Henan im Shaolin Kloster gelegt. Zunächst lehrte er den Chan oder auch Zen, was soviel bedeutet, wie die Philosophie der Selbstbetrachtung durch bestimmte Meditationspraktiken.
Während seines Aufenthaltes im Kloster fügte er seinen Meditationspraktiken noch einige Bewegungen zur Körperertüchtigung hinzu und legte so die Grundlage für weitere Entwicklungen der Kampfkünste. Neben seinen körperlichen Übungen und Atemtechniken wurde auch die geistige Stärke (Qi) entwickelt, um Durchhaltevermögen und Widerstandskraft zu erlangen. Der Begriff des Kampfes wurde erst von seinen Nachfolgern neu definiert. Während Bodhidharma den Kampf als eine weitere Disziplin zur Erlangung der Erleuchtung sah, haben nachfolgende Mönche seine "Shiba Luohanshou" , was soviel bedeutet wie "18 Hände der Buddha Schüler", zum Kampf weiterentwickelt und genutzt. Dabei handelt es sich um gymnastische Übungen, die - in eine Form zusammengefasst - auch durchaus im Kampf anwendbar waren.
Die Forschung nach neuen Methoden des Kampfes - sei es körperlicher oder auch geistiger Natur - hat letztendlich durch Bodhidharmas Lehren und Übungen in Verbindung mit der chin. Medizin nach Hua Tuo zur Entwicklung des Wuqinxi (190-265 n. Chr.) geführt. Dieses wurde im Kloster ausgeübt und hat sich über
die Jahrhunderte zum Shaolin Quanfa entwickelt ( 16. Jhd.). Das Wuqinxi ist die Kunst der fünf Tiere und beinhaltet eine Reihe von Übungen der Tiernachahmungen aus dem 2. Jh. v. Chr..
Hua Tuo, der selbst Arzt und Wegbereiter der Anästhesie war, hat die Kunst der fünf der Tiere ( Bär, Hirsch, Kranich, Affe und Tiger) wieder aufgenommen und diese zu einer Basis-Bewegungsübung zusammengefasst, um die Vitalität des Körpers aufrechtzuerhalten.
Dabei hat er versucht, die Bewegungen der jeweiligen Tiere zu beobachten und sie zu verstehen. Dies tat er in allen Lebenslagen der Tiere. Er boebachtete die Art des Jagens, zu gehen und sich zu orientieren, um die Bewegungen des Alltags zu begreifen und ins menschliche Verhalten zu übernehmen.
Die Übungen beinhalteten verschiedene Bewegungen wie Sprünge, Beugungen, Kriechen und Drehungen. Vor allem beinhalteten diese Übungen auch Muskelkontraktionen durch Anspannungen und gleichzeitiger Kontrolle der Atmung.
Bodhidharmas Philosophie der Selbstbetrachtung durch bestimmte Meditationspraktiken und Hua Tuo`s Übungen zur Erhaltung der Vitalität des Körpers haben den Grundstein der heutigen Kampfkünste gelegt. Diese Entwicklung fand im Shaolin Kloster statt und fand bald Anhänger in China und später in ganz Asien. Aus dieser Grundlage haben sich über die Jahrhunderte immer mehr Stile entwickelt.